Sieben Wochen nackt

Nackt einkaufen. Das ist meine Mission für die Fastenzeit 2018.
Eine Woche habe ich schon hinter mir. 
Hier meine Erfahrungen:
Ich kaufe weniger.
Ich erfülle einen Bildungsauftrag.
Ich kaufe viel Glas.


Zum ersten Mal habe ich gefastet, als ich eine Jugendliche war - da handelte es sich um Süßigkeiten, auf die einige Freunde und ich für sieben Wochen verzichteten.
Seither habe ich Verschiedenes gefastet: Koffein, Fleisch, WhatsApp, sogar "Meckern". Meine Kollegin machte das 1-Euro-pro-Tag-Projekt.
Jedes Jahr überlege ich, was für mich Sinn macht. Fasten soll mir bewusst machen, was Jesus für mich getan hat. Er kam aus "dem Himmel" auf die Erde, lebte unter uns Menschen, verzichtete auf Ehre und Komfort und ließ sich für meine Schuld hinrichten. Nichts, was sich mit einem Verzicht auf Süßigkeiten würde nachfühlen lassen. Aber zumindest hilft es, ein paar Wochen im Jahr inne zu halten und daran zu denken, dass Wohlstand und das Leben an sich nichts Selbstverständliches sind.
In diesem Jahr ist mir sehr bewusst geworden, wie unglaublich viel Müll wir unserer Erde zumuten. Da ich überzeugt bin, dass wir Menschen von Gott Verantwortung für unsere Welt übertragen bekommen haben, will ich das nicht einfach hinnehmen.
Ich verzichte also in dieser Fastenzeit so weit es geht auf Plastikverpackungen.
Großes Aufatmen: Beim Einkauf bin nicht ich nackt, sondern meine Einkäufe.

Woche 1: 
Von Mittwoch bis Samstag habe ich fast gar nichts gekauft. Das ist ungewöhnlich, weil ich als Großstadtbewohner eigentlich fast täglich einen Laden aufsuche.
Dann machte mein Mann den Wocheneinkauf für unsere Familie, was es mir ersparte, unsere Kinder komplett in den Verzicht einzubeziehen.
Allerdings spüren sie die Auswirkungen trotzdem. Es ist kein Süßkram mehr im Schrank.
Die Folge war, dass meine Tochter heute zum Waffeleisen griff und die Geschwister auf diese Weise mit Kalorien versorgte.
Der achtjährige Sohn protestierte heute Morgen intensiv gegen meine Plastikfrei-Pläne, weil ihm der Zusammenhang zwischen Plastiktüte und Gummibärchen auffiel. Daraufhin zeigte ich ihm Bilder von Müllbergen und Plastikteppichen im Meer. Die überzeugten ihn (bis zum Nachmittag). Zwar versuchte er zu argumentieren, dass EINE TÜTE ja wohl nicht so schlimm sei, aber er versteht schon, dass es sich summiert. 
Beim gemeinsamen Einkauf wurde den Jungs schmerzlich (wirklich schmerzlich) bewusst, dass so gut wie alles in Plastik gehüllt ist.

Für mich selber habe ich die Latte noch etwas höher gelegt. Ich versuche, auch auf Dinge zu verzichten, die ich nicht selbst gekauft habe, von denen ich aber weiß, dass sie in Plastik verpackt waren. Das führt automatisch auch zum Verzicht auf die meisten Süßigkeiten ;).

Mal sehen, was noch alles passiert.
Es war ja erst eine einzige Woche.



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